Nüsse: Eiweißlieferanten mit günstigem Fettprofil
Nüsse können in einem Speiseplan zur Prävention und Therapieunterstützung von Fettstoffwechselstörungen eine wichtige Rolle spielen. Beispielsweise als „Fleischersatz“ in einer Diät, weil sie den Körper mit Proteinen versorgen können, ohne dabei die Zufuhr gesättigter Fettsäuren merklich zu erhöhen. Hinzu kommt, dass Nüsse nicht nur den Cholesterinwert, sondern auch Bluthochdruck und andere potenziell schädliche Faktoren positiv beeinflussen, die oft mit Fettstoffwechselstörungen einhergehen.

Ernährungstherapie bei Patienten mit Fettstoffwechselstörungen
Fettstoffwechselstörungen sind in Deutschland weit verbreitet und stellen einen wesentlichen Risikofaktor für die Entstehung der Arteriosklerose dar. Derzeit erfolgt die ärztliche Therapie im wesentlichen durch den Einsatz von Medikamenten, vornehmlich in Form von HMG-CoA-Reduktasehemmern. Die Durchführung einer professionellen Ernährungstherapie durch zertifizierte Fachkräfte kommt seltener zum Einsatz, obwohl sie im Einzelfall sehr effektiv sein kann.

Kasuistik - Nierenpatient zwischen Mangelernährung und Dialyse
Adipositas ist in der Regel das Hauptarbeitsfeld für die Ernährungsberatungskräfte. Umso spannender ist es, wenn eine nicht alltägliche Herausforderung für die Ernährungsberatung ansteht: Ein 68-jähriger Patient meldet sich zur Ernährungsberatung an mit dem Anliegen, durch Ernährungsumstellung bei Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung eine andauernde Dialysepflicht möglichst lange oder sogar völlig zu vermeiden. Er sei außerdem Diabetiker und habe zu hohe Kaliumwerte.

Einfluss der Frühstücksqualität auf die mentale Leistung
Die Verbesserung der mentalen Leistung von Schülern durch ein verbessertes Frühstück wird häufig postuliert; es mangelt jedoch an empirischen Belegen. Deshalb wurde an 2 Realschulen eine Studie mit insgesamt 188 Schülern durchgeführt. In den 4 Versuchsklassen wurde ein Frühstücksbuffet in der 1. großen Pause angeboten. In den 4 Versuchs- und 4 Kontrollklassen erfolgte die Messung der mentalen Leistung im Prä-Post-Vergleich mit dem „Kurztest allgemeine Intelligenzparameter KAI”. Außerdem wurden der Glukosespiegel sowie andere soziografische Parameter gemessen. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserung der mentalen Leistung durch eine verbesserte Frühstücksqualität. Die Veränderungen des Glukosespiegels sind dagegen nicht signifikant. Leistungsniveau, Migrationshintergrund und Geschlecht üben signifikante Einflüsse auf die Ergebnisse aus. Um die bislang unbefriedigende Position Deutschlands im PISA-Ranking zu verbessern, sind deshalb auch Strategien zur Verbesserung der Ernährungsqualität im Schulalltag einzubeziehen.

Muskulatur, Bewegung und Gewicht
Die Muskulatur des Menschen ist entscheidend wichtig für die Funktion der Bewegung, spielt aber auch als Eiweißreserve und Stoffwechselpartner eine entscheidende Rolle. Diese Bedeutung nimmt im Alter deutlich zu, wenn durch Abbauprozesse oder Fehlernährung solche Reserven angegriffen und reduziert werden. Nicht nur funktionelle Ausfälle sind die Regel, auch Abwehrproblematik und kognitive Defizite können offensichtlich auftreten. Das Gewicht und die Beweglichkeit sind sehr gute Parameter, um Verläufe und Gefahren zu erkennen und Gegenmaßnahmen rechtzeitig einzuleiten.

Fruktosemalabsorption
Fruktose wird vor allem in Form von Obst, Obstsäften und Honig als Bestandteil von Haushaltszucker und zunehmend auch als Bestandteil industriell verwendeter Süßungsmittel aufgenommen. Fruktosemalabsorption ist durch einen unzureichenden Resorptionsprozess von Fruktose im Dünndarm gekennzeichnet. Dadurch gelangt Fruktose vermehrt in den Dickdarm und wird von den dort ansässigen Darmbakterien zu Wasserstoff, Kohlendioxid und kurzkettigen Fettsäuren verstoffwechselt. Bei etwa der Hälfte der Patienten mit Fruktosemalabsorption führt dies zu Reizdarmsymptomen mit Blähungen, Bauchschmerzen und osmotischer Diarrhö. Zusätzlich sind gehäuft Zeichen von Depression, Folsäure- oder Zinkmangel festzustellen. Bei chronisch bestehender Fruktosemalabsorption kann es darüber hinaus zu einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Dünndarmes kommen. Durch eine fruktose- und sorbitreduzierte Ernährung kann bei der überwiegenden Mehrzahl der Patienten mit Fruktosemalabsorption Beschwerdefreiheit erreicht werden.

Einfluss der Lebensmittelkennzeichnung (Front-of-pack labelling) auf das Ernährungsverhalten
Ernährungsinformationen in Form von Front-of-Pack (FOP)-Labels sollen helfen, diejenigen Lebensmittel rasch und leicht zu identifizieren, die den Menschen auf dem Weg zu einer gesünderen Ernährungsweise unterstützen können. Es stellt sich allerdings die Frage, ob eine vereinfachte Ernährungsinformation auf der Ver­packung ausreicht, den Verbraucher bei der Auswahl „gesünderer” Lebensmittel zu unterstützen. Zudem ist zu klären, wie überhaupt der Gesundheitswert eines einzelnen Lebensmittels und dessen Stellenwert innerhalb einer gesunden Ernährungsweise beurteilt werden kann.

Ernährung im Alter
Eine ausgewogene Ernährung ist eine wesentliche Voraussetzung für das geistige und körperliche Wohlbefinden. Die physiologischen Veränderungen im Alter sind vielfältig, denn praktisch alle Organe sind vom Alterungsprozess betroffen. Krankheiten und psychische Einflüsse können sich ebenso auf das Ernährungsverhalten auswirken wie hoher Medikamentenkonsum oder mangelnde körperliche Bewegung. Dabei gibt es weder den typischen älteren Menschen noch einen typischen Altersverlauf. Während der Energiebedarf sinkt - als Folge der Verringerung der aktiven Muskelmasse und geringerer Aktivität - bleibt der Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen nahezu unverändert. Mahlzeiten mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse, regelmäßig Vollkornprodukte und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind unverzichtbar.